Blog

STRANDED ASSETS - das Problem der offenen Immobilienfonds.

Die Betrachtung von Stranded Assets im ESG-Sinne und deren Repositionierung muss differenzierter geführt werden. Markus Burkhard und Jan-Hendrik Novotny von der Real Estate Advisory-& Investmentboutique STROTBEK & Co. sehen Immobilienbesitzer, Fonds und (insbesondere institutionelle) Investoren vor beispiellosen Problemen stehen.

Lesen Sie den Kommentar in der aktuellen Ausgabe des Immobilienmanager: https://www.immobilienmanager.de/probleme-mit-stranded-assets-21102024

Die Konsequenzen von bis zu 80 Prozent „gestrandeter Gebäude“ in den Portfolios der Immobilienfonds reichen weit über den direkten Wertverlust der Objekte hinaus. Sie bergen ernsthafte Risiken – und dies nicht nur für die Immobilienbranche. Gerade Versicherungen, Versorgungswerken und Depot A Investoren droht die „Krise nach der Krise“. Nur Wenige wollen aktuell diese Kalamität erkennen und noch weniger wollen sie dies auch öffentlich zugeben.

Im aktuellen Spannungsfeld zwischen (grauen) Energie- und (grünen) Nachhaltigkeitsthemen einerseits sowie wirtschaftlichen Überlegungen und Investoreninteressen andererseits gibt es dennoch viel Potenzial.

Gleichzeitig sehen Investoren dem anhaltenden Wertverlust ihrer Assets ins Auge. Daher sollte die neue Herangehensweise an die Umnutzung von Immobilien breiter sein. Vor allem dann, wenn diese technisch und architektonisch nah am Ende ihres (ersten) Lebenszyklus‘ sind. Die reine Beibehaltung der jetzigen Nutzungsart unter Berücksichtigung aktueller Trends reicht nicht aus.

Es bedarf vielmehr eines Schulterschlusses zwischen den großen Bestandshaltern, ihren Investoren und neuen Lösungsanbietern. Erschwerend kommt hinzu, dass die Erstgenannten nur sehr bedingt die Transformation über ihr gesamtes Portfolio mit internen Kapazitäten umsetzen können. Gleichzeitig tauchen neue Akteure im Fondsuniversum auf. Neue Finanzierungsmodelle und spezialisierte Investmentmanager werden in diesem Bereich in Zukunft eine bedeutende Rolle spielen.

Für viele bestehende große Fondsmanager stellt die Portfoliotransformation – organisatorisch wie regulatorisch – eine große Herausforderung dar. Hierbei spielen auch formale Themen wie Laufzeiten von Fondsprodukten, Umsetzbarkeiten im Rahmen der ursprünglichen Anlagestrategien, Komplexitäten der Objekte etc. eine Rolle. Aber auch der Mangel an Flexibilität im Asset Management und die fehlende Projektentwicklungsmöglichkeit und -kompetenz.

Dies wird dazu führen, dass dem Werteverfall in den Portfolios kein Einhalt geboten werden kann. Die Investoren bei großen Fondshäusern können oftmals nur zusehen, wie der Wert ihrer Portfolios jährlich abnimmt, weil die Fondsmanager aus organisatorischen Gründen de facto keine Entwicklungen im Bestand umsetzen können. Wenn sie es könnten, dürften sie es aus regulatorischen Gründen nicht. Ihnen sind sprichwörtlich die Hände gebunden.

Insofern erscheint eine Lösung, diese Transformations- und Repositionierungsarbeiten durch neue spezialisierte Investmentmanager und Fondsboutiquen mit starker Projektentwicklungs-, Bau- und Umsetzungskompetenz machen zu lassen, logisch. Diese erwerben etwa die gestrandeten und nicht mehr marktgängigen Immobilien von den Fonds und setzen die wichtigen Nachhaltigkeitsthemen um.

Vielleicht bedarf es sogar einer ganzen neuen Generation von Immobilienmanagern und Fondsboutiquen, die mit einem neuen Asset-Management-Ansatz, einschließlich angeschlossener Projektentwicklungsdivision, die Probleme der heutigen Fondsinvestoren und institutionellen Anlegern lösen können.

Lesen Sie die aktuelle Ausgabe des immobilienmanager mit wertvollen Beiträgen von Roswitha Loibl und Andre Eberhard und bestellen Sie die Ausgabe und/oder das Abo hier: www.immobilienmanager.de

neuste Blogbeiträge

Compare listings

Vergleichen
Strotbek-Icon-white

ACHTUNG

DIESE SEITE IST FÜR PRIVATE ANLEGER NICHT GEEIGNET. DIESE SEITE RICHTET SICH AUSSCHLIESSLICH AN QUALIFIZIERTE/ PROFESSIONELLE UND INSTITUTIONELLE INVESTOREN.