Gleichzeitig sehen Investoren dem anhaltenden Wertverlust ihrer Assets ins Auge. Daher sollte die neue Herangehensweise an die Umnutzung von Immobilien breiter sein. Vor allem dann, wenn diese technisch und architektonisch nah am Ende ihres (ersten) Lebenszyklus‘ sind. Die reine Beibehaltung der jetzigen Nutzungsart unter Berücksichtigung aktueller Trends reicht nicht aus.
Es bedarf vielmehr eines Schulterschlusses zwischen den großen Bestandshaltern, ihren Investoren und neuen Lösungsanbietern. Erschwerend kommt hinzu, dass die Erstgenannten nur sehr bedingt die Transformation über ihr gesamtes Portfolio mit internen Kapazitäten umsetzen können. Gleichzeitig tauchen neue Akteure im Fondsuniversum auf. Neue Finanzierungsmodelle und spezialisierte Investmentmanager werden in diesem Bereich in Zukunft eine bedeutende Rolle spielen.
Für viele bestehende große Fondsmanager stellt die Portfoliotransformation – organisatorisch wie regulatorisch – eine große Herausforderung dar. Hierbei spielen auch formale Themen wie Laufzeiten von Fondsprodukten, Umsetzbarkeiten im Rahmen der ursprünglichen Anlagestrategien, Komplexitäten der Objekte etc. eine Rolle. Aber auch der Mangel an Flexibilität im Asset Management und die fehlende Projektentwicklungsmöglichkeit und -kompetenz.
Dies wird dazu führen, dass dem Werteverfall in den Portfolios kein Einhalt geboten werden kann. Die Investoren bei großen Fondshäusern können oftmals nur zusehen, wie der Wert ihrer Portfolios jährlich abnimmt, weil die Fondsmanager aus organisatorischen Gründen de facto keine Entwicklungen im Bestand umsetzen können. Wenn sie es könnten, dürften sie es aus regulatorischen Gründen nicht. Ihnen sind sprichwörtlich die Hände gebunden.
Insofern erscheint eine Lösung, diese Transformations- und Repositionierungsarbeiten durch neue spezialisierte Investmentmanager und Fondsboutiquen mit starker Projektentwicklungs-, Bau- und Umsetzungskompetenz machen zu lassen, logisch. Diese erwerben etwa die gestrandeten und nicht mehr marktgängigen Immobilien von den Fonds und setzen die wichtigen Nachhaltigkeitsthemen um.
Vielleicht bedarf es sogar einer ganzen neuen Generation von Immobilienmanagern und Fondsboutiquen, die mit einem neuen Asset-Management-Ansatz, einschließlich angeschlossener Projektentwicklungsdivision, die Probleme der heutigen Fondsinvestoren und institutionellen Anlegern lösen können.